Der Seelenfütterer - Klaus Bendel

Glauben (er)leben

... fast wie "sterben, um zu leben"

  

Liebe Gemeinde,

Jesus war immer bereit Menschen zu empfangen, die nach ihm suchten. Doch im heutigen Predigttext hören wir davon, wie er nun an einem Punkt angekommen war, an dem es, wie wir heute sagen würden,
 „ums Ganze“ ging.


Ich lese aus Johannes 12, 20–26

Die Ankündigung der Verherrlichung

Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. Die traten zu Philippus, der von Betsaida aus Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesus gerne sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und Philippus und Andreas sagen's Jesus weiter. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

     

Jesus sah das Ende seines irdischen Lebens vor sich und wusste, dass diese vorerst letzten Schritte auf Erden eine schmerzvolle Erfahrung werden würden. Durch Schmerzen, Qual und Tod würde er hindurch gehen, hinein in ein neues Leben.

Schmerzen, Qual und Tod sind steter Begleiter auch in unserem Leben

…. und auch das Thema der nun folgenden Geschichte.


Es ist fast wie "sterben, um zu leben ..."

Abgehetzt sieht er aus.
Andreas sitzt am Schreibtisch, die Sonne ist längst untergegangen.
Sein großes Projekt,
die mit Schaubildern bunt bedruckten Papierseiten, die vor ihm liegen,
die Übersicht auf dem Monitor, alles beginnt vor seinen Augen zu verschwimmen.

„Bereiten Sie ihre Präsentation besonders gut vor.“ sagte sein Chef,
als er gegen 18:00 Uhr Feierabend gemacht und Ihn allein im Büro zurück gelassen hatte.
„ Der Kunde ist sehr anspruchsvoll, doch wenn er ihren Vorschlag annimmt, bringt das unser Unternehmen ein großes Stück weiter.
Wenn Sie Erfolg haben, dann bekommen Sie die Beförderung, die sie sich dann ja dann redlich verdient haben.“


 So klingt es noch in seinen Ohren.

Endlich, die Beförderung zum Greifen nah.
Endlich würde er den Erfolg und die Anerkennung erhalten, die ihm ja längst zustehen.
Endlich hätte er mehr Geld und könnte er seiner Familie mehr bieten.

Seine Familie …, traurig senkt er den Blick und reibt sich die brennenden Augen.
Die Kinder sitzen bestimmt mit ihrer Mutter beim Abendessen.
Es ist Freitagabend, eigentlich sollte er bei seiner Frau und seinen Kindern sein.


Sein Sohn Tobi, wollte ja heute bei seinem Freund Micheal übernachten. „Papa, bringst du mich?“ hatte Tobi noch gefragt.
Aber Vater hatte wieder einmal keine Zeit gehabt.

Der Drang nach Erfolg hält ihn fest. In seinem Inneren fühlt er eine Leere, ja ein Vakuum. Er versucht diesen „Unterdruck“ mit beruflichem Erfolg und Anerkennung auszugleichen.
Danach strebt er.
Dieser Erfolg und die Anerkennung waren zum Wichtigsten in seinem Leben geworden …

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„Was ist das für eine Musik?“ Andreas erwacht aus einem traumlosen Schlaf. Jetzt war er doch tatsächlich über der Arbeit eingenickt.
Die Töne kommen aus der Tasche seines Jacketts.
Mit Musik und dem leisen Brummen des Vibrationsalarms, holt ihn sein Handy in die Wirklichkeit zurück.

(ruhig bleiben)
Auf dem Display des Handys lächelt ihn eine Frau mit einem hübschen Gesicht an. Ein Gesicht, das ihm zum Liebsten auf der Welt geworden ist, das Gesicht seiner Frau.

Halbwach drückt er auf die grüne Taste, um das Gespräch anzunehmen und meldet sich mit einem müden „Hallo?“.

„Ist alles in Ordnung? – Ich habe mir schon Gedanken gemacht“ hört er die sorgenvolle Stimme seiner Frau.

„Ja, es ist alles gut. Ich bin auch gleich fertig und komme nach Hause.“

Die beiden verabschieden sich. Es ist nun schon 21:00Uhr, wie auch die letzten Tage davor.
„Den Rest erledige ich Morgen, von zuhause aus“, denkt er so bei sich und macht sich auf den rund einstündigen Heimweg.

Auf halber Strecke klingelt nochmals sein Handy. -- Wieder seine Frau. „Hallo Schatz, hast du noch etwas vergessen?“ fragt er sie liebevoll.

 „Wie lange brauchst du noch?“ Seine Frau klingt jetzt völlig aufgelöst „Du musst schnell kommen, Tobi ist verschwunden!“

„Wie, verschwunden ?“

 „Es war doch ausgemacht, dass Tobi bei seinem Freund Michael übernachtet. Eben haben Michas Eltern angerufen und gesagt, dass die beiden noch kurz mit dem Hund raus wollten und nun immer noch nicht zurück sind. Das war vor über einer Stunde.“

„Jetzt beruhige dich erst einmal. Es ist sicher alles in Ordnung. Es sind halt Jungs, die haben sicher nur die Zeit vergessen …“

Als er in sein Wohngebiet einbiegt, sieht er schon von weitem wie blaue Blinklichter den Nachthimmel erhellen.

Als er näher kommt erkennt er an der Durchfahrtsstraße einen Kleinbus, dessen Fahrt am dicken Stamm einer Kastanie ein jähes Ende gefunden hatte.

Er hält an. Als er gerade ausgestiegen ist, sieht er eine Notärztin, die hinter der Kastanie hervor tritt, gefolgt von zwei Sanitätern mit einer Trage. Seitlich daneben erkennt er eine Frau, seine Frau, die eine Infusionsflasche in Händen hält.

Fassungslos geht sein Blick von dem Kind auf der Trage zu seiner Frau und wieder zurück zu dem Kind. --- Zu seinem Kind.

„Was ist passiert?“

Der Junge wird in den Krankenwagen geladen, die Sanitäter und die Notärztin steigen ein. Die Türe des Rettungswagens wird geschlossen.

Er schaut zum Rettungswagen – bekommt keinen Ton heraus.

Seine Frau nimmt seine Hand. Er dreht sich zu ihr um.

 „Ein Entführung ..!“ Mit tränenerstickter Stimme erzählt Sie ihm was geschehen war.

Die beiden zehnjährigen Jungs waren mit Fips, Michaels kleinem Hund unterwegs, als neben ihnen ein klappriger Kleinbus stoppte und die seitliche Schiebetür aufging. Neugierig näherten sich die beiden dem Fahrzeug. Ein Mann saß auf der Rückbank, beugte sich nach vorne und sprach die beiden Kinder an: „Wir sind von der Polizei“ sagte er und deutete auf eine weitere Person, die am Lenkrad des Fahrzeugs saß.
„Euren Eltern ist ein Unfall passiert. Sie sind beide im Krankenhaus. Euer Vater hat uns geschickt. Er hat gesagt, dass ihr bei uns einsteigen sollt, damit wir euch zu ihnen bringen. Kommt, steigt ein!“

Dem kleinen Michael schossen sofort Tränen in die Augen.
Er war völlig aufgelöst und stieg in den Wagen.
 „Was ist genau passiert?“ wollte Tobi war wissen.
Das Ganze kam ihm seltsam vor. Immerhin waren Micha und er ja keine Geschwister; um wessen Eltern ging es hier eigentlich?
Michael hatte sich bereits dem Mann gegenüber hingesetzt, als Tobi mit dieser Frage den Mann überraschte. „Hatten Michas Eltern einen Unfall oder meine?“

Der Mann wirkte überrascht. Doch statt auf die Frage zu antworten, sagte er nun sehr energisch „Los komm steig schnell ein, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit“.

Tobi war schlagartig klar, dass hier waren keinen Polizisten.
 „Micha, komm schnell raus, da stimmt was nicht!“
Tobi griff nach Michas Jackenärmel und versuchte ihn aus dem Wagen zu ziehen.
Fips begann zu bellen und machte einen riesen Rabatz.
Der Mann griff nach Tobis Arm und wollte ihn ebenfalls ins Fahrzeug ziehen.
„Los! fahr los!“ rief er dem Mann hinter dem Lenkrad zu.
Schon setzte sich der Wagen in Bewegung und Tobi versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien.
Er rannte neben dem Fahrzeug her und riss und zerrte bis es ihm gelang aus seinem Jackenärmel zu schlüpfen. Dabei verfing er sich an der Türe des Wagens, stolperte und wurde mitgeschleift.
Plötzlich ein lautes Hupen, dann rumpelte es. Mit einem Ruck kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab, fuhr über den Grünstreifen und prallte gegen einen Baum.

Der Mann auf dem Rücksitz wurde aus der Seitentüre geschleudert und prallte hart gegen eine Gartenmauer.

Der Fahrer hinter dem Lenkrad war ebenfalls nicht angeschnallt und schlug mit dem Kopf gegen die  Windschutzscheibe. So hing er ohnmächtig über dem Lenkrad.

Micha saß starr vor Schreck auf dem Rücksitz und blickte auf seinen Freund Tobi, der wie tot, neben dem  Kleinbus auf dem Grünstreifen lag.

Ein weiterer Mann kam plötzlich um den Baum herum, kniete sich neben Tobi in das nasse Gras und blicke zu Michael auf „Ist bei dir alles Ok?“ Micha hatte Tränen in den Augen und zitterte vor Aufregung. Micha nickte.

 „Gut“, sagte der Mann und kümmerte sich um Tobi.
Der Junge sah übel aus: Das Gesicht zerkratzt, die Lippen blutig, eine Platzwunde am Kopf.
All dies konnte man schon mit dem ersten Blick feststellen.
 „Nein, er ist nicht tot!“ antwortete der Mann auf die fragenden Blicke Michaels, „aber er braucht dringend einen Arzt“.
Der Mann wählte den Notruf und meldete den Unfall.
Dann versorgte er die stark blutende Wunde am Kopf und wickelte den Jungen in eine Decke ein, um ihn vor der Kälte zu schützen.
Kaum war er damit fertig, hörte er auch schon die Sirenen der Rettungswagen.
Er hatte drei Verletzte gemeldet: Zwei Männer und einen Jungen.

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Auf dem Weg ins Krankenhaus hört sich Andreas die Geschichte ungläubig an. Dabei starrt er stumm auf den Rettungswagen, der vor ihnen herfährt.

(ruhig bleiben)

„Wäre dieser andere Mann nicht gewesen, der die Entführung beobachtet hat. Hätten wir unser Kind verloren. Er hat den Wagen von der Straße gedrängt und so aufgehalten.“ Erzählt seine Frau weiter, „Die beiden Entführer wurden von der Polizei gesucht. Sie gehören zu einem Kinderpornoring…“

Sie kann nicht mehr weitersprechen, zu tief sitzt der Schock und das Erschrecken darüber was ihrem kleinen Jungen zugestoßen war und noch hätte zustoßen können.

Auch Andreas ist tief verletzt. Er fühlt sich leer und tot - wie ein welkes Blatt das vom Herbststurm hin und her geschüttelt wird.

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Durch den Schock und die Angst um sein Kind, war sein „Innerstes Ich“ wie tot. Gestorben zusammen mit der Selbstverständlichkeit mit der er all das wirklich Wichtige seines Lebens, seine Frau, seine Kinder betrachtet hatte. Nichts von dem, was ihm vor wenigen Stunden noch so viel bedeutete, seine Arbeit, seine Kariere, sein Erfolg … Nichts von alledem hat jetzt noch Gewicht. Alles was zählt ist der kleine Junge, sein kleiner Junge, der da vor Ihm im Krankenwagen liegt.

Die Eltern verbringen die Nacht in der Klinik bei ihrem Kind

Am frühen Morgen erwacht Andreas als neuer Mensch.
Der neue Andreas will nun mehr aus seinem Leben machen.
Statt den Erfolg im Beruf zu suchen,
statt dem Aufstieg in seinem Job hinterher zu hetzen,
statt unendlich viel Zeit mit Firmen-Projekten zu verbringen,
will er sich dem wichtigsten Projekt seines Lebens, der Liebe zu seiner Familie widmen. Der Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern.
Er erinnert sich an seine Jugend.
Erinnert sich wie das damals für ihn war.
Er sehnt sich nach dem Gefühl von damals. Sein Vater war Pfarrer gewesen.
Es gab eine Zeit in der er als junger Christ noch Zufriedenheit im Wort Gottes fand. Aber wie bei vielen anderen jungen Menschen, wollte auch Andreas selbstbestimmt ein eigenes Leben führen. Er wählte einen Weg abseits von dem was er kannte.

Andreas erinnerte sich an die Geschichten, die sein Vater ihm erzählt hatte. Die Gleichnisse Jesu gefielen ihm damals besonders gut. Die Geschichte vom Sämann und auch der Vergleich Jesu als Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird.
Dieser Jesus von Nazareth, ist gestorben und wurde wie ein Samenkorn in die Erde gelegt. Aus ihm wurde die große Frucht, die frohe Botschaft, die für so viele Menschen auf der Welt zur Lebensfrucht geworden ist.

Andreas will wieder teilhaben an dieser Frucht, dieser Lebensfrucht.
Durch seinen „Tod im Inneren“, durch das schmerzhafte Loslassen seines bisherigen alten Lebens, fühlt er sich befreit und wieder ein Stück näher bei Christus.

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Am frühen Morgen geht Andreas Kaffee holen. Am Kaffeeautomat macht sich mit leisem Brummen sein Handy bemerkbar. Er schaut auf das Display. Es ist sein Chef, der sicher wichtiges zu sagen hat. Andreas drückt auf den Knopf, doch dieses Mal auf den roten, um das Gespräch abzuweisen.
Er schreibt ihm noch kurz einen Nachricht: „Mein Kind braucht mich jetzt …“ Anschließend schaltet er das Handy ab.

Mit dem Bild seines kleinen Tobi vor Augen,
seines kleinen Kindes das er beinahe verloren hätte,
kann er sich jetzt unmöglich diesen „Belanglosigkeiten“ widmen, die ja gestern noch sein Leben bestimmt hatten und die Leere, die er in sich spürte,  füllen sollten.

Soweit unsere Geschichte ….

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Wie geht es uns dabei?

Natürlich ist da Mitgefühl für die Kinder und die Eltern.
Betroffenheit und Angst.
Wut auf die Entführer.
Dankbarkeit für die Retter.

Doch wie ist es mit Andreas?
Fühlen auch wir manchmal so ein Vakuum in uns selbst?
Fühlen wir auch den Zwang dieses Vakuum ausfüllen zu müssen?
Ausfüllen durch den Kauf des 10.ten Paars Schuhe,
des modernsten Handys,
des neuesten Luxusautos oder,
wie bei Andreas, durch beruflichen Erfolg, Anerkennung und Verdienst?

Und wenn wir das getan haben, fühlen wir uns dann satt?
Irgendwie scheint dieses Vakuum unersättlich zu sein. Ganz egal womit wir ausgleichen und auffüllen möchten, es bleibt immer ein Sog, ein Drang mehr in sich aufzunehmen. Nach dem Erfolg kommt ein kurzes Glücksgefühl. Doch danach kommt es wieder, das Gefühl des inneren Vakuums.

Andreas hatte erkannt womit sich diese Leere füllen, dieser Hunger dauerhaft stillen läßt.
Er erkannte den wahren Wert des Lebens;
doch erst durch den Beinahe-Verlust seines Kindes. Ein solches Erlebnis prägt …

So stellt sich natürlich die Frage: Muss ich so einen Schicksalsschlag erleben, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist in meinem Leben?

Nein, man muss so Etwas nicht unbedingt erleben, allein der Gedanke daran genügt oft schon.

Es genügt völlig wenn man sich das „Was-Wäre-Wenn?“ intensiv vor Augen hält.

Wenn Sie sich das „Was-Wäre-Wenn?“ vorstellen würden.

„Was-Wäre-Wenn?“ das Kind, das unangeschnallt eben noch auf der Rückbank des Autos gespielt hat,
unangeschnallt, weil wir es wegen einem dringenden Termin wieder einmal eilig hatten, wenn dieses Kind nun bei einer Vollbremsung durch das Fahrzeug geschleudert wird? -  Welcher Termin kann so dringend sein?

                                                                    

„Was-Wäre-Wenn?“ sich die eigenen Kinder eine „neue Familie“ auf der Straße in Straßengangs suchen, weil man selbst ständig keine Zeit für sie hat? - Was kann so wichtig sein?

„Was-Wäre-Wenn?“ uns die Endlichkeit des Lebens völlig unerwartet trifft und der geliebte Mensch an unserer Seite plötzlich nicht mehr da wäre?
Wäre es da nicht besser gewesen, auch einmal „nein“ zu sagen und nicht für diese Organisation oder jenen Verein das ganze Wochenende unterwegs zu sein?

Allein das Bedenken dieser und vergleichbarer „Was-Wäre-Wenn?“ kann selbst zu einem kleinen „inneren Tod“ des „alten Ichs“ werden, aus dem  ein „neues Ich“ erwachsen kann.

Es ist fast wie „sterben, um zu leben“.

Ein „neues Ich“, das ein neues Leben bedeutet.
Ein neues Leben, das tausendfach Lebensfrucht bringt.
Lebensfrucht für unsere Familie, Lebensfrucht für unsere Mitmenschen und Lebensfrucht für uns selbst.

So galt es nicht nur für Jesus, sondern gilt auch uns heute hier in Hoheneck:

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Amen

           

Fürbittengebet

Ausgesät hast du dein Wort, Gott, – in die Welt:
Dich selbst hast du als Weizenkorn in die Erde gelegt,
dass es Frucht bringe – auch in uns.

Gott, gib uns die Zuversicht Jesu,
die nicht auf das Risiko sieht
sondern mit der Ernte rechnet.
Die nicht fragt, was bekomme ich,
sondern sich an der Frucht freut.

Gott, für alle Menschen bitten wir dich:
lass Sie teilhaben am Leben.

Wir bitten dich für die Verirrten in unserer Gesellschaft, die durch Ihre Zwänge anderen Schaden,

sei es durch Terror, sei es durch rücksichtsloses Erfolgsdenken, öffne ihnen das Herz, dass sie deinen Weg der Liebe einschlagen mögen.

Öffne auch das Herz all derer, die durch ihre sexuelle Neigungen die kleinsten und hilflosesten deiner Geschöpfe, unsere Kinder so schlimm leiden lassen.. Es gibt das Angebot der Kinderpornografie doch nur, weil es Männer und Frauen gibt, die es nutzen und viel Geld dafür bezahlen.
Lass sie erkennen, dass hinter jedem heruntergeladenen Bild, hinter jedem Video schlimme Schicksale stehen.
Hilflosigkeit, Angst und Schmerzen, sind der Preis, den diese Kinder bezahlen müssen
Öffnen all denjenigen das Herz und lass Sie erkennen, dass sie selbst Hilfe brauchen, um nicht länger andere leiden zu lassen.

Für die betroffenen Kinder bitten wir. Befreie Sie aus der Gewalt ihrer Peiniger. Stelle den Kindern Menschen an die Seite, die sie mit Behutsamkeit und Liebe wieder in ihre natürliche, kindliche Welt zurückführen.

Für ihre Peiniger bitten wir, lass sie das Falsche in Ihrem Tun erkennen, lass ihr altes rücksichtsloses Ich sterben und schenke ihnen ein neues Ich, ein neues Leben – Ein Leben das Frucht bringt, statt Verderben.

 

Wir bitten dich für deine Kirche in der Welt.
Lass sie für deine Liebe eintreten,
für Barmherzigkeit mit den Schwachen,
für Behutsamkeit mit den Kranken.
Und gib ihr Mut, denen zu widersprechen,
die allzu sicher wissen, was recht ist.

Und Gott, wir bitten dich:
Erbarme dich deiner Schöpfung und aller Kreaturen,
dass das Leid abnehme,
dass der Frieden erhalten werde;
der Liebe mehr zugetraut werde als dem Hass.

Du bist allein der Herr.

Darauf vertrauen wir und beten gemeinsam:

Vater unser …..