Gott macht Urlaub!
Und nun?
Er lässt alles stehen und liegen und schaltet einmal so richtig ab.
Nicht nur einen Tag, wie nach der Erschaffung der Welt, nein!
Nach all den Mühen, die er mit seiner Menschheit hatte, nimmt er sich fest vor, eine längere Auszeit zu nehmen.
Er schaltet seinen Gebetsanrufbeantworter an und spricht einen Text darauf, der die Betenden auf seine Abwesenheit hinweisen soll:
Gott drückt auf die rote Aufnahmetaste des Gerätes und spricht:
„Liebe Bittsteller...“
- Halt nein das kann man so nicht sagen, denn Beten ist ja- nicht nur bitten, sondern auch danken.“
Also noch mal: „Liebe Bittsteller und Danksager..."
Doch was ist mit denen, die mich einfach nur loben und preisen, und mit. denjenigen, die für andere beten?
Beten, genau!
Gott spult das Band zurück und spricht :
„Liebe Betende und lieber Betender, vom 1. Juli bis zum 31. August bin ich im Urlaub. In dringenden - Fällen übernimmt die Vertretung ...“
Ja, wer soll mich vertreten?
Er überlegt, welchen seiner Engel er als seinen Stellvertreter bestimmen soll.
Seine Erzengel Michael, Gabriel oder Raphael?
Alle sind hervorragende Boten Gottes, aber als Vertretung für eine so lange Zeit? Nein, das würde nicht .funktionieren.
Gott denkt plötzlich an die kleine Lisa, die für ihren kranken Vater gebetet hatte, und an Frau Guamba, die es so schwer hat in ihrem Dorf...
Er zieht den Stecker aus dem Gebetsanrufbeantworter und packt ihn ‚wieder in den Schrank.
Er kann halt nicht aus seiner Haut.
Der Urlaub wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
So ist in unserer oft so unsicheren Zeit eines sicher:
Auf Gott ist Verlass, und er steht zu seinem Wort, das auch heute noch gilt:
„Siehe, ich bleibe bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Auch im Urlaub!