Auge um Auge .. ?
Jesus fordert von uns Böses mit Gutem zu überwinden. Die andere Wange hinhalten, wenn man sich eine Ohrfeige eingefangen hat?
Darf ich mich wirklich nicht wehren?
Sie muss ja nicht unbedingt handgreiflich sein, so eine Ohrfeige. Ein böses Wort auf dem Schulhof oder das Anschwärzen beim Chef im Betrieb können genauso ein Schlag ins Gesicht sein.
Muss ich das alles still ertragen, wenn ich ein gottgefälliges Leben führen möchte? „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Dem Bösen soll also nicht freie Hand gegeben werden. Es soll gestoppt und überwunden werden. Das heißt aber nicht, dass wir es mit gleicher Münze, also Auge um Auge, heimzahlen. Damit stellen wir uns auf die gleiche Stufe, und die Eskalation ist vorprogrammiert.
Häufig ist es unserem Gegenüber gar nicht bewusst, wie das, was er oder sie sagt oder tut, auf uns wirkt. Oft will er oder sie nur „größer“ wirken, indem man andere „runtermacht“.
Fragen Sie doch einfach mal nach, wenn Ihnen so etwas passiert ist: „Ist es wirklich deine Absicht, mir so wehzutun?“ Ich habe es selbst schon oft erlebt, dass sich mein Gegenüber erst dann über seine Äußerungen Gedanken macht, wenn er auf die Auswirkungen angesprochen wird.
Dies ist nur eine kleine Möglichkeit, das Böse mit Gutem zu überwinden.
Ich frage mich in solchen Situationen oft: „Was würde Jesus tun, in einer solchen Situation?“ Mit Jesu Hilfe können wir den Kreis der Gewalt durchbrechen. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse … mit Gutem.“